Tipps & Tricks in alphabetischer Sortierung

A

Buchstabe A

Abdichten der RC-Anlage - A-01 -

Die Vorsichtsmaßnahmen gegen eindringendes Wasser bei Umfallen oder Umkippen des Modells: Man packt Empfänger und Akkus in kleine Plastiksäcke und klebt sie um die Kabel herum mit wasserfestem Klebeband ab. Statt Schubstangen durch offene Rumpfaustritte sollte man Bowdenzüge verwenden.
Ein Kapitel für sich ist das "Abdichten" von Drehzahlstellern: optimal wäre es, den Steller so im Modell zu platzieren daß er auch bei einem Überschlag des Modells noch oberhalb der Wasserlinie bleibt, also gar nicht "eingepackt" wird und auch noch etwas Kühlluft abbekommt. In vielen Fällen wird dies aber nicht möglich sein und deshalb macht es Sinn, den Steller gleich - wegen der dann fehlenden Kühlung - um ein bis zwei Nummern größer zu wählen und diesen komplett wasserdicht zu vergießen, nur so kann man auch die Bildung von Kondenswasser ausschließen. Zum Schutz von Elektronikplatinen vor Korrosion und Feuchtigkeit sowie gegen Erschütterungen wurde der Silikon Kleb- und Dichtstoff TSE entwickelt. Dieses Spezial-Silikon eignet sich somit ideal für unsere Drehzahlsteller, kann in einem Temperaturbereich von -55 bis + 200 Grad Celsius eingesetzt werden und ist z. B. bei Conrad Electronic in 80 ml Gebinden zum Preis von ca 17,- EUR erhältlich.

Salzwasser: Von einem Flugbetrieb auf Meerwasser ist grundsätzlich abzuraten, außer man macht sich die Mühe, die komplette Empfangsanlage in einen wasserdichten Schacht im Rumpf einzubauen aus dem nur Antenne und Bowdenzüge, ebenfalls gut abgedichtet, herausgeführt werden. Das agressive Meersalz sorgt sonst in kürzester Zeit für Korrosion auf allen Metalloberflächen.

Abrißkante bei Schwimmern - A-02 -

Eine scharfkantige Schwimmerstufe erleichtert den Abhebevorgang nach der Gleitphase des Modells beträchtlich, bitte diese Kante nicht abrunden oder brechen.
Das Abreißen der Wasserströmumg am Schwimmerboden würde dadurch verhindert und ein "Klebenbleiben" des Modells am Wasser verursachen.

Absturz auf das Wasser - A-03 -

Sicherlich der Alptraum jedes RC-Wasserfliegers, kann aber nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden, sei es nun durch Ausfall der Fernlenkanlage, einen technischen Defekt am Modell oder einen eigenen Steuerfehler.
Vergleichsweise harmlos sind die typischen Umfaller oder Absaufer bei Start oder Landung, meist verursacht durch zu hohen Wellengang oder plötzlich drehende Windrichtung. Bei Abstürzen aus großer Flughöhe werden mit hoher Wahrscheinlichkeit Empangsanlage, Motor und Akku nicht nur naß, sondern auch beschädigt oder zerstört.
Hat man Glück und die besagten Teile sind "nur" naß geworden, sollte man sie umgehend von ihrem Gehäuse befreien und zum Trocknen auslegen. Nach 2-3 Tagen Trocknungszeit und dem obligaten Reichweitentest sind Fernlenkanlage und Antrieb bereits wieder einsatzbereit. Oxidierte Verbindungskabel, Stecker oder Schalter sind auf jeden Fall durch Neuteile zu ersetzen.

Abwassern (Start) - A-04 -

Das Fahren auf dem Wasser (z. B. zur Startstelle) mit eingetauchten Schwimmern und der Startlauf bis zum Erreichen der Gleitphase erfolgen mit voll gezogenem Höhenruder (dadurch soll die Flugzeugnase möglichst hoch gehalten und ein unbeabsichtigtes Eintauchen mit dem Propeller vermieden werden).
Bei Erreichen des Gleitzustandes das Höhenruder bis kurz vor Neutralstellung zurücknehmen und "auf Stufe" weiter Fahrt aufholen. Falls das Modell nun nicht von selbst abhebt, kann mit einem beherzten Höhenruderausschlag nachgeholfen werden, danach das Modell flach wegsteigen und Fahrt aufholen lassen.
Wenn alles geklappt hat, kann das Modell nun in Ruhe ausgetrimmt werden. Man wird feststellen, daß das Wasserflugzeug/Flugboot - bedingt durch den größeren Luftwiderstand der Schwimmer oder des Rumpfboots - langsamer fliegt und etwas träger reagiert, als man es von "Landflugzeugen" gewohnt ist.
Irgendwann muß man dann auch mal an die Landung denken, was dabei zu beachten ist, steht - wie erwartet - bei den Tipps mit Anfangsbuchstabe "L".

Antrieb - Elektro oder Verbrenner? - A-05 -

Hinsichtlich Power, Performance und Flugzeit wäre eigentlich der 2-Takt Verbrenner die erste Wahl als Antrieb für Wasserflugmodelle. Die dadurch verursachte Lärmentwicklung und "Abgas-Emission" sowie vereinzelt auftretende Ölspuren auf der Wasseroberfläche sind allerdings Wasser auf die Mühlen der Naturapostel und haben dazu geführt, daß gegenwärtig verbrennergetriebene Flugmodelle auf öffentlichen Gewässern praktisch nicht mehr "geduldet" werden.

Auch wenn die Anzahl der mit Verbrennungsmotor betriebenen Waserflugmodelle aus den genannten Gründen stark rückläufig ist - nachfolgende Kriterien sollte man bei der Antriebsauswahl unbedingt beachten: Da die Wasserschwimmer oder ein voluminöser Rumpf bei Flugbooten den Luftwiderstand eines Modells beträchtlich erhöhen, nimmt man den Triebling grundsätzlich "um eine Stufe größer" als bei vergleichsweisen Landmodellen.
Daß man hier robusten, einfach zu handhabenden, gut eingelaufenen Gebrauchsmotoren ohne Zusatzaggregaten (Kraftstoffpumpen, Elektr. Zündsystemen, etc.) den Vorzug gibt, versteht sich von selbst. Bei der Vergasereinstellung sollte man sich nicht auf absolute Höchstdrehzahlen konzentrieren, sondern auf einen möglichst zuverlässigen, runden Leerlauf und eine unkritische, stotterfreie Gasannahme.

Für zukünftige Projekte kann man nur die Empfehlung geben, sich auf den Elektro-Antrieb zu konzentrieren und die neuesten technischen Entwicklungen bei Elektromotoren, Akkus und Drehzahlreglern genauestens im Auge zu behalten. Neben der Umweltfreundlichkeit und Sauberkeit (kein ölverschmiertes Modell, keine Ölreste auf Fernsteuersender, Kleidung, etc.) gibt es noch weitere nicht zu verachtende Argumente für den Elektroantrieb: Man braucht sich nicht mit kritischen Vergasereinstellungen infolge hoher Luftfeuchtigkeit herumplagen, Spritzwasser kann den Motor bei der Landung nicht "auslöschen", was wiederum den Vorteil hat, daß man sein Modell - kluge Ressourcenplanung vorausgesetzt - aus eigener Kraft noch zum Ufer "tuckern" lassen kann.
Diese Erkenntnis bewog mich dazu, neu geplante Wasserflugmodelle elektrisch zu betreiben und bereits vorhandene Verbrenner-Modelle - soweit technisch möglich und sinnvoll - umzurüsten.

Mein Praxistipp (siehe auch Seite "Tipps & Tricks" /Dimensionierung von Elektro-Antrieben):
150 Watt Antriebsleistung pro kg Modellgewicht reichen, um ein Wasserflugmodell sicher in die Luft zu bekommen. Bei Brushless-Motoren reichen aufgrund des besseren Wirkungsgrads bereits 120 -130 Watt aus.

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